Geschichte
Das Dekanat Zwickau, wie wir es heute kennen, wurde aus den Dekanaten Aue und Zwickau 1994 neu gebildet.
Vorgeschichte:
1945
Auf Bitten von Pfarrer Dr. Wolff begann Frau Bleyl wegen der Flüchtlingsströme ehrenamtlich den organisatorischen Aufbau des Dienstes am Nächsten. Dieser Dienst erstreckte sich auf die katholischen Pfarreien des Dekanates und wurde in den Pfarreien durch ehrenamtliche Frauen und Männer umgesetzt.
1949
Am 1.10. wurde im Zuge der Bodenreform das Schloß Lichtenstein dem bischhöflichen Stuhl des Bistums Meißen zur Errichtung eines Altenpflegeheimes übereignet.
Wegen der großen Not und des damit verbundenen Arbeitsaufkommens wurden offiziell ab 1.November 1949 Frau Bleyl und Frau Klingner im Auftrag der Caritas des Bistums für das Dekanat angestellt.
Vorrangige Arbeiten waren:
- Gesundheitsfürsorge: Seuchenbekämpfung, ambulante Krankenfürsorge
- Kinder- und Jugendfürsorge: Adoption, Pflegestellen, Vormundschaft,
Kinderheime, Kindererholung - Wirtschaftfürsorge: Volksküchen, Bahnhofsmission, Lagerbetreuung,
- Suchdienste, Heimkehrerfürsorge, usw.
Das Versorgungsgebiet umfaßte 20 Pfarreien von Aue bis Meerane. Für die Pfarreien Aue und Schwarzenberg mußte damals Einreisegenehmigung erteilt werden, da es Sperrgebiet war (Sowjetische Besatzungszone - Wismut). Die Sozialarbeit orientierte sich an lebensnotwendigen Aufgaben wie Essensversorgung, Kleiderverteilung aus den Paketen von Amerika, Kleiderkammern und Hilfe bei Wohnungs- und Arbeitssuche. Die Lebensmittel aus Paketen mußten mit die Begründung „Hygienevorschrift“ an die Volkssolidarität weitergeleitet werden.
1950
Am 1.12 ziehen die ersten 45 Bewohner in das Lichtensteiner Altenheim ein. Nachdem das Schloß, welches ca 930-970 entstand, renoviert und saniert wurde. 1.Heimleiterin war Anneliese Fengler von 1949-1957.
1952
In Blankenhain wurde eine alte Gaststätte gekauft und zu einem Müttererholungsheim umgebaut. So begann die Arbeit der Stadtranderholung.
1953
Die innere Mission und die Caritas arbeiteten gemeinsam für Bedürftige in der Bahnhofsmission bis 1960.Die Bahnhofsmission selbst wurde von 1925 bis zu Ihrer Schließung durch den Nationalsozialismus im Jahre 1939 von der Inneren Mission geleitet.Von 1945 bis 1953 befand sich die Bahnhofsmission im Bahnhofsgelände. Danach musste sie das Gelände verlassen und fand auf dem Postgelände neue Räume. Von 1955 bis 1960 wurde die Bahnhofsmission gemeinsam von der Inneren Mission und der Caritas geführt.
1954
Piusheim
Im September diesen Jahres wurde die Gaststätte Saxionia, Regerstraße 36 in Zwickau gekauft. Hieraus sollte erst ein Kindergarten entstehen, dies wurde aber durch ausdrückliches Verbot durch den Rat des Bezirkes untersagt und so entstand das Altenpflegeheim „St.Pius“.
1956
Da wie schon erwähnt das Erzgebirge wegen des Uranabbaus Sperrgebiet war, wurde Herr Heins Stoinski wohnhaft im Pfarrhaus Schwarzenberg angestellt, um die caritative Arbeit in diesem Gebiet durchführen zu können.
1957
Am 30.März übernahmen die Ordensschwestern der hl. Elisabeth die Leitung des Lichtensteiner Altenheimes, sowie die Betreuung der Bewohner.Ebenfalls in diesem Jahr wurde im Schloß die Aspirantur eingeweiht. Eine Einrichtung in denen Mädchen auf Berufe in den Bereichen Hauswirtschaft, Krankenpflege und soziale Dienste vorbereitet wurden.
1958
Da die katholische Kirche keine pädagogischen Einrichtungen betreiben dürfte, wurde zur religiösen Unterweisung der Vorschulkinder die „Frohe Herrgottstunde“ durchgeführt.Einen Tag in der Woche kamen in den verschiedenen Gemeinden die Kinder zusammen.Gemeinsam mit einer kirchlich ausgebildeten Erzieherin, konnten sie dort gelebten Glauben erfahren.
1960
Büro Schloßstraße 11
Herr Thuge kommt als Fürsorger nach Zwickau.Er war als Dekanatsfürsorger Ansprechpartner für alle, die körperlich, geistig oder soziale Behinderungen und Benachteiligungen ertragen und erfahren mussten.
1978
Wegen der Planung und Neubebauung der Innenstadt musste das Piusheim in das heutige Haus in der Leipziger Straße 134 umziehen. Vor dem Umzug musste eine Sanierung und ein Erweiterungsbau für das zukünftiges Altenpflegeheim realisiert werden.Die Einweihung erfolgte am 21.Dezember 1978 durch Bischof Gerhard Schaffran.
1985
Im November beginnt die Arbeit mit Alkoholkranken und deren Angehörige sowie der Aufbau von Selbsthilfegruppe in Crimmitschau und Zwickau für Alkoholkranke.Diese Arbeit übernahm Herr Rölle mit Beginn seiner Tätigkeit in Zwickau.
1986
In diesem Jahr beendeten die Ordensschwestern der heiligen Elisabeth ihren Dienst in Lichtenstein.Das Ehepaar Thuge übernimmt die Leitung Altenpflegeheimes.
1989 - 1990
Die Zeit der Wende! (die Aspirantur wurde bis 1989 betrieben und danach eingestellt)
Dekan Horst Hoffman engagiert sich in verschiedenen politischen Arbeitsgremien und übernimmt gemeinsam mit Superintendent Mieth eine wichtige Rolle bei der Moderation des „Runden Tisches“ in Zwickau. Gleichzeitig versucht er mit den Mitarbeitern der Caritas die belange der Kirche und des caritativen Dienstes in der Öffentlichkeit zu vertreten.Als Anerkennung seiner Verdienste wird 1999 in Zwickau eine Straße nach Ihm benannt.
1990
In Folge der veränderten gesellschaftlichen Rahmenbedinungen (Auflösung der Polikliniken) entstand in Abstimmung mit anderen Freien Trägern die Caritassozialstation in der Brückenstraße 15. Damit wurde die Tradition der Alten- und Krankenpflege im kirchlichen Raum neu organisiert.
1991
Der Dienst in der ambulanten Versorgung begann am 1.1. mit den verschiedenen Aufgaben der Sozialstation. Diese Erstreckten sich auf die Alten- und Krankenpflege sowie die hauswirtschaftliche Versorgung.
Wegen der Übernahme neuer Aufgaben durch die Caritas werden die Räume in der Schloßstraße zu klein. Darum erfolgt am 29.Mai der Umzug in die Robert-Müller-Str. 12. Die Spezialisierung der Fachdienste erfährt neben der allgemeinen sozialen Arbeit Priorität. Auch Vermittlung von Familienerholungen und Kuren gehören zu den allgemeinen Diensten.
1992
Am 1. August übernimmt die katholische Pfarrei St. Johann Nepomuk die Trägerschaft einer vorher kommunalen Kindereinrichtung. In diesem Kindergarten zwischen Pfarrkirche und Dr. Friedrichs-Ring wurden zu Beginn 256 Kinder betreut.
In Abstimmung mit allen Pfarrern und den Vertretern der Gemeinden des Dekanates erfolgte am 26. September die Gründung des Ortscaritasverbandes Dekanat Zwickau e.V. Mit der Gründung sollten die Bedingungen für ein gemeindenahes Handeln geschaffen werden. Nöte vor Ort sollten erkannt und Angebote der Hilfe ohne Zeitverlust geschaffen werden. Das bedeutete Ausbau und Spezialisierung der Fachdienste in den Bereichen:
- allgemeine soziale Beratung
- Suchtberatung
- Schuldnerberatung
- Schwangerenberatung
- Kuren und Erholung
- Beratung in allen Belangen der offenen Altenhilfe
1993
Am 1. Januar übernimmt das pastorale Amt des Bistums die Aufgabe der „Frohen Herrgottstunde.“ Im gleichen Jahr wechselt die Trägerschaft der integrativen Werkstätten für Behinderte zum Caritassozialwerk des Bistums Dresden - Meißen.Der Fachverband Caritassozialwerk im Bistums Dresden – Meißen e.V. ist ein Zusammenschluß der katholischen Einrichtungen der Behindertenhilfe.
1994
Die Schönstadtschwestern beenden im Dezember ihre Tätigkeit im Erholungsheim Blankenhain.Die Wirtschaftlichkeit der Einrichtung war nicht mehr gegeben.
Durch die Kirchengebietsreform wurden die Dekanate per Dekret des Bischofs von Dresden-Meißen neu geordnet. Die Pfarreien der Region Aue entschieden sich dem Caritasverband Zwickau beizutreten. Das Caritassekretariat Schneeberg kam zum OCV-Zwickau. Da der Hilfebedarf im Bereich Schuldnerberatung der Region Glauchau sehr groß war, entschied sich der Vorstand ab 1. Oktober eine Außenstelle in Glauchau für diesen Bereich einzurichten.
Aufgrund von Rückforderungsanträgen der Häuser Robert-Müller-Straße 12 und Brückenstraße 15 war die weitere Nutzung der Dienststellen ungewiss. Auch reichten die Räumlichkeiten für die Dienste nicht mehr aus.
Aus diesem Grund fasste der Vorstand in Abstimmung mit dem Diözesancaritasverband den Beschluss, alle Dienste des OCV in einem Haus zusammenzufassen.
1995
In Abstimmung mit dem Diözesancaritasverband traf der Vorstand die Entscheidung die Dienste des Caritasverbandes in Zwickau in einem Haus zusammenzufassen.
1996
Der Diözesancaritasverband ließ zu diesem Zweck ein Haus in der Reichenbacher Straße 36 bauen.
1997
Nach Fertigstellung des Hauses können die Mitarbeiter von den verschiedenen Standorten gemeinsam in das einziehen. Die Einweihung erfolgte durch Bischof Joachim Reinelt am 14. Februar. Damals fand man in den Räumen der Caritas umfangreiche Dienste. Alles befand sich unter einem Dach und kann von jedem genutzt werden.
Zu nennen wären da:
- die allgemeine Sozialberatung
- die Suchtberatung
- die Schwangerschaftskonfliktberatung
- die Schuldnerberatung
- Kuren und Erholung
- Offene Altenhilfe
- Die Sozialpädagogische Familienhilfe
- Caritassozialstation
- Ehe- Familien- und Lebensberatung (Trägerschaft Ordinariat)
Außerdem gibt es noch:
- Selbsthilfegruppen
- eine Seniorenbegegnungsstätte
- sowie einen Verkaufsraum der Behindertenwerkstatt
Viele dieser Beratungsangebote können Sie auch heute noch in unserem Haus sowie in unseren Außenstellen finden welche sich in Aue und Glauchau befinden.
2000
- Neubau Altenpflegeheim
- Neubau Integrative Werkstatt für Behinderte
2001
Altenpflegeheim St. Barbara
Einweihung des Altenpflegeheim St. Barbara.
2002
Um eine Begleitung von Sterbenden im häuslichen Bereich zu ermöglichen, wurde durch die Verantwortlichen der Stadtmission Zwickau, der Johanniter Unfallhilfe und dem Caritasverband Zwickau der Hospizdienst Elisa gegründet.
Eine Kooperationsvereinbarung dieser Verbände sichert die Zusammenarbeit dieses Dienstes in Trägerschaft des Caritasverband Zwickau. Im ökumenischen Hospizdienst Elisa engagieren sich derzeit 70 ehrenamtliche Mitarbeiter und 3 Koordinatoren.
2009
Wohnen bei St. Barbara
Einweihung Servicewohnen "Wohnen bei St. Barbara"
Auf dem Gelände neben unserem Altenheim St. Barbara wurden dazu 26 Wohneinheiten für Senioren gebaut.
Am 24.10.2009 wurde vom Bischof des Bistums Dresden-Meißen, Joachim Reinelt, feierlich die Einsegnung vorgenommen.
2013
Am 01.01.2013 übernimmt der Caritasverband Dekanat Zwickau e.V. die Trägerschaft des Kindergartens St. Johann Nepomuk